Mit Permakultur zu mehr Nachhaltigkeit
Perma... - Was!?
Hier möchten wir uns dazu äußern was Permakultur für uns bedeutet und wie wir dieses Konzept umsetzen wollen. Kurz zur Definition: Der Begriff setzt sich zusammen aus permanent agriculture –> zu deutsch: Permanente Landwirtschaft. der Schwerpunkt liegt also auf mehrjährigen Pflanzen, die zwei Jahre oder länger an ein und demselben Standort wachsen und ihre Erträge abwerfen. Bestes Beispiel ist der Obstbaum. Das Prinzip der Permakultur ist schon über 50 Jahre alt. Bill Mollison und David Holmgren entwickelten die Grundprinzipien in Australien in den 1970er Jahren. Die drei wichtigsten Eckpfeiler der Permakultur sind:
Sorge für die Erde
Sorge für den Menschen
Begrenze Konsum und Wachstum und verteile Überschüsse
Das hier soll auch keine Abhandlung über die Geschichte der Permakultur werden, sondern wir wollen zeigen wie wir mit unseren Möglichkeiten diese Prinzipien umsetzen.
Die nach unserer Meinung aufschlussreichste Website, um sich mit dem Thema grundlegend vertraut zu machen findest du hier.
Was Permakultur für uns bedeutet und wie wir sie umsetzen
Wir versuchen im Sinne der Nachhaltigkeit mit dem auszukommen was schon da ist. Natürlich darf da jeder seine eigene Meinung haben und in seinem Garten umsetzen was er oder sie möchte. Wir wollen weder jemanden mit unserer Meinung zu irgendetwas auffordern noch von irgendetwas abhalten.
Jetzt seid gespannt auf unsere eigenen Grundprinzipien die ihre Inspiration aus dem Gebiet der Permakultur und der Nachhaltigkeit haben!
Wir haben uns entschieden auf unseren 900m2 nach diesen Prinzipien zu handeln. „Nutze das was schon da ist und kaufe nichts unnötiges neues.“, ist einer unserer Leitsätze. Ja, wenn der Spatenstiel bricht, kaufen auch wir einen neuen. Oder wenn wieder mal das Unkrautvernichtungsmittel alle ist, bestellen auch wir eine LKW-Ladung neues. 😉 Auch andere nutzbringende Sachen werden gekauft, wenn man nicht auf eine andere Art und Weise zurechtkommt. Es heißt also nicht, dass wir nur mit vorhandenen Sachen wirtschaften, sondern dass wir uns auf ein notwendiges Maß an Neuanschaffungen beschränken.
„Nutze das was schon da ist und kaufe nichts unnötiges neues.“

Beispielsweise werden wir Beetumrandungen aus Holz oder alten vorhandenen Baumaterialien herstellen. Auf dem Bild ist unser bisheriger Garten zu sehen. Eingefasst ist dieser mit Obstbaumschnitt und stabilisiert durch Bewehrungsstahl, der vom Hausbau übrig ist. Ob der wohl noch irgendwo fehlt…?
Die Idee kam uns, weil wir es woanders gesehen hatten. Das es sich tatsächlich um einen Aspekt aus der Permakultur handelt, war uns damals nicht klar. Eine solch natürliche Einfassung bietet auch zahlreichen kleinen Nützlingen ein zu Hause. Im Sommer wachsen allerlei Beikräuter durch das Geäst und lassen sich schlecht oder gar nicht entfernen. Das verleiht dieser Art der Einfassung einen rustikalen Flair :).
Dünger
Künstlicher Dünger kommt auf keinen Fall zum Einsatz. Wir haben dank unseres Nachbarn Zugriff auf Pferde- und Hühnermist und stellen zusätzlich unseren eigenen Kompost her. Damit werden wir starten und andere Möglichkeiten, wie wir unsere Pflanzen füttern, stehen schon auf dem Plan.
Ohne Umgraben
Um die Bodenschichten nicht zu vermischen und die darin lebenden Mikroorganismen nicht allzu sehr zu ärgern, werden wir nach Möglichkeit auf das allseits beliebte „Umgraben“ verzichten. Stattdessen lockern wir den Boden lediglich auf. Stand Februar 2023 haben wir damit noch keine Erfahrungen gemacht. Es gibt die sogenannte Doppelgrabegabel, wahrscheinlich auch das bekannsteste Werkzeug zur Bodenlockerung, welches wir dieses Jahr ausprobieren wollen.
Abfälle
Wir nutzen alles was im Garten als „Abfall“ anfällt und versuchen ihn bestmöglich zu verwerten.

Das Bild zeigt unseren „Abfall“ aus dem Jahr 2022. Ein Haufen voll mit Rasen-, Strauch- und Baumschnitt. Alles was im Garten anfiel kam einfach auf diesen Haufen und wurde nicht mehr beachtet. Der Gedanke selbst Kompost herzustellen, war 2022 für uns noch nicht interessant. Alles wurde weggeworfen und verschimmelte, sodass es wir es nicht mehr gebrauchen konnten.
Mit diesem verschwenderischen Verhalten ist ab 2023 Schluss!!! Wir verringern den anfallenden Rasenschnitt dadurch, indem wir unsere 900m2 Fläche gar nicht mehr mähen. Ja genau, nicht mehr mähen. Eine weitere Grünfläche (ca. 70m2) direkt am Haus, wird weiterhin gemäht und den anfallenden Rasenschnitt benutzen wir zum Mulchen unserer Beetflächen. Das verringert den Abfall auf dem gezeigten Haufen um 80%. Die restlichen 20% kommen vom Gehölzschnitt. Diese verarbeiten wir mit einem Häcksler zu Hackschnitzel und verwenden sie ebenfalls zum Mulchen und zum Wegebau. Außerdem haben wir vor, noch im Frühjahr 2023 unser erstes Hügelbeet anzulegen und für dieses Projekt kann der im Frühjahr anfallende Gehölzschnitt ebenfalls verwendet werden.
Über das Mulchen...
Durch den Aspekt des Mulchens versprechen wir uns ebenfalls viele Vorteile. Als Mulchen bezeichnet man das Abdecken des Bodens mit organischen oder anorganischen Materialien. Als organische eignen sich beispielsweise Hackschnitzel, Heu, Stroh, Rasenschnitt und Schafwolle. Mit einer Mulchschicht schützt man den Boden im Winter vor Kälte und schafft somit ein Winterquartier für die Gartenhelfer die unter Tage arbeiten. Würmer und andere Boden verbessernde Tierchen, müssen sich nicht so tief in den Boden zurückziehen, um sich vor der Kälte zu schützen und können somit den ganzen Winter lang unsere Beete für den Frühling lockern und mit ihren Ausscheidungen düngen.
Im Sommer schützen wir durch das Mulchen den Boden vor der intensiven Sonnenstrahlung und somit vor dem Austrocknen. Gleichzeitig werden Beikräuter am Wachstum gehindert und es verringert sich die Zeit, die wir mit Beikraut zupfen beschäftigt sind.
Anorganische Materialien wie Mulchfolie und Pappe können auch als Mulch genutzt werden, entsprechen aber nach unserem Verständnis nicht den Prinzipien der Permakultur und werden von uns generell nicht verwendet! Wir haben in zahlreichen Youtube-Videos und anderen Blogs zum Thema immer wieder gesehen, dass Pappe verwendet wird. Pappe ist in unserer heutigen Zeit ein High-Tech-Produkt. Sie ist chemisch gegen Schimmel behandelt und imprägniert um der Feuchtigkeit zu trotzen. Und zudem sind die meisten Pappprodukte bedruckt und verklebt. Wird Pappe zum Mulchen verwendet, also auf dem Boden ausgebracht bis sie teilweise verrottet ist, dringen all diese Stoffe in den Boden und niemand weiß was sie dort bewirken und wie sie sich in unseren Nutzpflanzen einlagern. Ein interessanten Artikel zum Thema findest du hier.



